Am 04.03.2021 waren die Vertreter des Netzwerk Geriatrie
Kärnten (MR Dr. Dieter Schmidt, Präsident des Netzwerks,
Prim. Dr. Georg Pinter, Vorstand der Abteilung für Geriatrie des
KKW und Oberarzt Dr. Walter Müller, MSc, Leiter des Departments
für AG/R EKH Klagenfurt) von Dr. Rudolf Anschober in das
Gesundheitsministerium eingeladen.
Die drei Geriatrie-Experten präsentierten dem Herrn Minister
die in Kärnten entwickelte Strategie der Versorgung alter
Menschen, mit den dafür konzipierten zukunftsträchtigen
geriatrischen Versorgungs-Modulen.
– Präsident Schmidt, stellt das „Netzwerks-Geriatrie Kärnten“
vor.
– Dr. Müller berichtet von der „Ambulanten Geriatrischen
Remobilisation“ (eine Pionierarbeit des a.ö. Krankenhauses der
Elisabethinen Klagenfurt, inzwischen Kärnten weit ausgerollt
und in der Regelfinanzierung), das „Projekt Healthnet“
(Wundversorgung zu Hause - Kooperation der Wundambulanz
des Elisabethinen-Krankenhauses mit den Hausärzten) und die
„Patientenfall-Konferenz“ (Optimierung der Kommunikation
aller an der Versorgung alter Menschen beteiligter Professionisten)
– Dr. Pinter stellt das Projekt „TRANSPRO“ (Strategie zur
Verbesserung der ärztlichen Versorgung in Altenheimen) den
„GEKO“ (Geriatrischer Konsiliar-Dienst in den Altenheimen),
sowie das interdisziplinäre „Alters-Trauma-Zentrum“ im
Klinikum Klagenfurt vor.
Eine Einladung an Herrn Minister Anschober beim im Herbst
2021 stattfindenden 2. Kärntner Geriatrie-Kongress die Eröffnungsrede zu halten und sich die geriatrischen Versorgungsmodule
vor Ort selbst anzuschauen, wird angenommen.
Minister Anschober wiederum ladet die drei Geriater zu einer in
der zweiten Jahreshälfte 2021 im Ministerium stattfindenden
Expertenkonferenz betreffend die Weiterentwicklung der
Altenversorgung ein.
Unser Bundesland ist das erste, in dem innovative Geriatrie-
Projekte nicht nur entwickelt und wissenschaftlich evaluiert
wurden, sondern auch nachhaltig und regelfinanziert in die
Versorgungslandschaft integriert werden konnten. Entsprechend
sinnvoll wäre es diese auf ganz Österreich auszurollen, damit
möglichst viele betroffenen Patienten davon profitieren.
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Es ist ein weiterer Schritt, die Krankenhäuser zu entlasten. So findet die geriatrische Remobilisation des LKH Villach etwa nicht mehr nur im Krankenhaus statt, sondern auch direkt im ständigen Wohnumfeld der betroffenen Patientinnen und Patienten, sagte Arnulf Isak, der Leiter der Geriatrie im LKH Villach: „Das nennt sich ambulante geriatrische Remobilisation. Das ist nichts anderes, als dass die volle geriatrische Betreuung, die wir stationär anbieten, zu den Patienten nach Hause kommt. Das heißt, es fahren Therapeuten, das sind Ergotherapeuten, Physiotherapeuten, Logopäden, Psychologen und ein Arzt nach Hause zu den Patienten." Der Patient erhält seine Therapie in seiner Küche, er muss seine Stiege bewältigen und wird so praktisch besser auf das Leben in seinem gewohnten Umfeld vorbereitet. Die Vorteile sind vielfältig: Zum einen gibt es die gleichen Therapiemöglichkeiten wie bei der stationären Behandlung, zum anderen ist diese Art der Behandlung günstiger: „Das ist eine Win-Win-Situation für Patienten und fürs Krankenhaus. Wir können die Aufenthaltsdauer dadurch verkürzen und die Patienten erhalten eine viel maßgeschneidetere Therapie, als es im Krankenhaus möglich wäre.“ Für die Patientinnen und Patienten bedeutet das auch, dass das Wohnumfeld während der Therapie an die Bedürfnisse angepasst werden kann, dadurch sinkt das Sturzrisiko. Und die Angehörigen werden von Anfang an mit eingebunden und angeleitet.

Das erste stationäre Hospiz in Kärnten Ein Partner des Netzwerks Geriatrie Kärnten, die Diakonie de La Tour, errichtet in Treffen das erste stationäre Hospiz mit 10 Betten, eröffnet wird im Frühjahr 2024. Die Geriatrie betreut von der Tagesklinik, über die stationären und ambulanten Strukturen und Projekte bis hin zur Palliativ-Versorgung. Ein Hospiz ist nicht das Ende, sondern eine notwendige und schöne Ergänzung. Die PatientInnen-Umfrage von Likar und Janig von 1995 ist nach wie vor hochaktuell: wo wollen Sie gepflegt werden, wo sollen Sie sterben? 95 Prozent möchten zu Hause gepflegt werden und dort auch sterben. Da das nicht immer möglich ist, ist ein Hospiz mit seinem pflegerischen, spirituellen und medizinischen Angebot wichtig. Wir stellen das Angebot für ÄrztInnen vor: es sind ungefähr 25 Wochenstunden, die auf zwei KollegInnen aufgeteilt werden können. https://www.diakonie.at/jobplattform/offene-stellen/aerztin-arzt-fuer-erste-hospizstation-in-kaernten